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yes@horstmueller.eu

Horst Müller
Horst Müller - Lampe
Katja Schroeder Lampe, die eine Lampe beim Leuchten beleuchtet

Mit philosophisch-traumwandlerischem Interesse betrachtet Horst Müller Räume und Dinge, durch die und in denen sich Kultur einschreibt. Er sucht in ihnen nicht die Geschichten, die ihnen offensichtlich zugrunde liegen, sondern interessiert sich für ihr selbstreferenzielles Potenzial und tastet nach ihrem ontologischen Kern, ein Unterfangen, das seinen Arbeiten manchmal einen melancholisch-ironischen Zug verleiht. Es wird die Unmöglichkeit des Kulturguts beschworen, sich tatsächlich mitzuteilen. Nichts weist über sich hinaus, ohne letztendlich doch eine Selbstreferenz darzustellen, allerdings eine Selbstreferenz, die ganz eigene Geschichten zu erzählen hat. So gibt es bei Müller immer wieder zwei Dinge, zwei Orte, zwei Teile, die sich spiegeln, wiederholen oder verdoppeln, auf sich selber verweisen und dabei ihren eigenen Kosmos abstecken. Raum und Gegenstand können hier als Modell der Selbsterkenntnis verstanden werden.
Wie ein eineiiges Zwillingspaar stehen bei der Arbeit
Lampe, die eine Lampe beim Leuchten beleuchtet zwei Tischlampen auf dem Boden des Ausstellungsraums. Aufgrund ihrer industriellen Fertigung sind sie sich noch ähnlicher, als es Zwillinge je sein können. Und dennoch scheinen sie etwas Menschliches zu haben, wie sie fast aneinandergeschmiegt nebeneinander leuchten, die eine – wie der Titel lakonisch sagt – von der anderen beim Leuchten beleuchtet. Aber mehr noch als die Wesenswerdung von Gebrauchsgegenständen liegt der Arbeit eine Tautologie zum Genre
l'art pour l'art zugrunde – oder gar eine unterschwellige Kritik an dieser? Wenn man wollte, könnte man den Titel der Arbeit auch umformulieren zu Kunst, die das beleuchtet, was Kunst ist . Diese Lesart drängt sich vor allem im Kontext des Ready-mades auf, das explizit darauf abzielt zu hinterfragen, wann und warum etwas nicht mehr nur bloßer Gegenstand ist, sondern als Kunst bezeichnet werden kann. Durch die Selbstreferenzialität, die dem Titel zugrunde liegt, wird explizit nicht auf ein Erklärungsmodell verwiesen, vielmehr führt die Tautologie die Vorstellung von Erkenntnis ad absurdum. Der Prozess der Sichtbarmachung hat schlicht die Beobachtung desselben Prozesses zur Folge, so wie ein Spiegel einen anderen nur als unendliche Folge des-selben inhaltlosen Bildes spiegelt.
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Lampe, die eine Lampe beim Leuchten beleuchtet 1999 / 2006